Elba

22.10.21 - 30.10.21

Wie immer vor den Ferien arbeite ich noch bis 11.00 Uhr und Paul holt mich mit dem Auto ab. Doch heute ist erst Freitag und wir können nach einem kurzen zwischenhalt zuhause gleich starten. Doch unser Auto startet nicht sauber, also legen wir noch einen Boxenstop beim Mech ein. Um kurz nach zwölf geht es endlich los, doch vor dem Gotthardtunnel werden wir das erste mal eingebremst. In Bellinzona gibt es ein verspätetes Mittagessen bevor wir an der Grenze wieder im Stau stehen. Nach dem Zoll hat es eine lange Baustelle, rund um Mailand ist auch nur Stop and Go möglich, irgendwie kommen wir heute nicht richtig vorwärts. Erst nach der Abzweigung Richtung La Spezia wird es besser doch nun wird es langsam dunkel auf der kurvenreichen Autobahn. Nach 8 Stunden Fahrt erreichen wir nach einem langen Tag Viareggio. Wir essen im Hotel eine Kleinigkeit und fallen müde ins Bett. Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder besser aus. 

Nach einem gemütlichen Frühstück spazieren wir an den Strand. Die Beachclubs sind geschlossen, die Liegestühle und Sonnenschirme verräumt und der Strand praktisch Menschenleer. Kaum vorstellbar was hier im Sommer los ist. Wir geniessen das rauschen des Meeres und die Wärme. 

Unser Ziel ist aber Elba und darum machen wir uns auf den Weg nach Piombino. Heute kommen wir gut vorwärts. Bei der Hafeneinfahrt kaufen wir noch schnell das Ticket und 15 Minuten später fährt das Schiff los. Nun sind wir zwei Stunden früher auf Elba als gedacht. Vielleicht reicht es uns noch vor der Mittagspause den Schlüssel des Hauses im Vermittler Büro abzuholen. Zuerst geniessen wir aber die kurze Überfahrt. 

Heute ist das Glück auf unserer Seite und 5 Minuten vor eins stehen wir im Vermittler Büro, puh das war knapp. Die Formalitäten sind schnell erledigt und wir fahren direkt zum Häuschen. Es ist genau so wie wir es uns vorgestellt haben, klein aber fein. Nachdem wir alles im Haus verstaut haben fahren wir mit den Velos hinunter an den Strand von Morcone. Bei einem Apero auf der Terrasse der Mandelbar geniessen wir den Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang. 

Es hat schon was wenn man Ende Oktober draussen in der Sonne Frühstücken kann. Danach starten wir zur Umrundung der Calamite Halbinsel. Zuerst geht es natürlich auf einer groben Kiesstrasse steil nach oben, richtig gut zum aufwärmen. Bis der Puls wieder normal ist geniessen wir die tolle Aussicht auf die Küste und unser Häuschen von oben. Leider ist das Wetter heute nicht so schön und es ist ziemlich windig. Die verschiedenen Bike Trails und schönen Badestrände verschieben wir auf die nächsten Tage und fahren weiter bergauf zum Weingut Tanuta delle Ripalte. 

Von hier geht es wieder hinunter an die Küste. Es folgt nun ein ständiges auf und ab bis zur Spiaggia Naregno. Wir hofften das am Sonntag eines der Restaurants geöffnet hat, leider war aber alles geschlossen. So verpflegten wir uns aus dem Rucksack und beobachteten die Surfer. 

Die Strasse verläuft nun flach mit schönem Blick auf Porto Azzurro und Capoliveri bis zum Lido di Capoliveri. Auch hier ist alles geschlossen doch es ist Windstill. Paul geniesst das erste Bad im Meer seit langem und wir machen eine Pause vor dem letzten Anstieg. 

Wir sind oben angekommen und geniessen die Aussicht von der Piazza Matteotti und natürlich den Espresso. Capoliveri sieht noch immer so schön  aus wie in meiner Erinnerung. Von nun an geht es zügig zurück zum Häuschen. Paul schaut noch nach meiner Gangschaltung, damit ich morgen die Hügel hoch komme. Vielen Dank für den super Service. 

Für heute ist der Wetterbericht nicht so gut. Da es mit dem Auswärtsessen am Mittag auch nicht so richtig klappt beschliessen wir zum Einkaufen nach Portoferraio zu fahren. Ausserdem hat die Stadt auch einiges zu bieten. Wir parkieren den Jeep am Hafen und laufen hoch zum Forte Stella. Die Aussicht und auch der Eintritt von 2 Euro pro Person lohnen sich. 

Nun geht es wieder etwas hinunter auf die Piazzale Napoléon und zur Villa dei Mulini. Hier verbrachte Napoléon seine Zeit im Exil auf Elba. Wir gehen weiter und hinauf zum Forte Falcone. Das hier untergebrachte Museum interessiert uns nicht so, aber die grossartige Aussicht und die gewaltige Anlage umso mehr. Wir bezahlen die 5 Euro Eintritt und setzen uns erst mal zur Erholung auf die Terrasse des Cafés. 

Danach spazieren wir gemütlich herum. Es ist schon schön wenn man die ganze Wehranlage für sich alleine hat. Es geht hinunter zum Fortezze Medicee und schliesslich sind wir unten angelangt und verlassen das Fort durch die Porta a Terra. In Portoferraio sind sogar einige Restaurants geöffnet und wir bestellen unsere erste Pizza in diesen Ferien. 

Nachdem unser Einkauf erledigt ist fahren wir nach Marina di Campo. Der Strand ist super schön aber natürlich ist auch hier nichts los. Wir finden doch noch ein geöffnetes Café und bekommen einen sehr guten Espresso. Danach besichtigen wir noch den wunderschönen Strand von Lacona. Für heute haben wir genug gesehen und verbringen den Rest des Tages in unserem gemütlichen Häuschen. 

Heute morgen macht Paul erstmals Bilder von unserem Häuschen, nun könnt ihr euch selber ein Bild machen wie schön wir es haben. Nachdem Frühstück fahren wir hoch nach Capoliveri zur Touristeninformation, eventuell bekommen wir hier eine Übersichtskarte des Bikeparks. Doch wir stehen vor verschlossener Türe. Informationen gibt es im Museo del Mare, also nichts wie hin, aber hier gibt es nur einen Flyer. Ok, es geht auch so. 

Zuerst fahren wir auf dem Legend Cup Trail hinauf zum Monte Calamite. Wir halten immer wieder an und geniessen das Panorama. Unter uns sehen wir Capoliveri und in der Ferne Portoferraio. Wir wechseln immer wieder zwischen Forststrassen und Trails. Auf dem Gipfel des Monte Calamite steht ein Sendemast und das Gelände ist eingezäunt, aber immerhin wir sind auf 349 müM. Nun folgt der Holy Trail, ein richtig schöner Flowtrail. Ok, wenn es zu steil wird nehme ich die Chicken line. Auf einer grossen Ebene machen wir erstmal Mittagspause und erholen uns von der Abfahrt. 

Wir fahren vorbei an der stillgelegten Miniera di Calamite hinunter ans Meer. Es sieht hier immer noch so aus wie 1981 als die Erzmine geschlossen wurde. Die ganze Anlage wurde dem Verfall preisgegeben. Heute gehört die ganze Anlage zu einem Museum und kann besichtigt werden. Mir reichen diese rostigen Ungetüme die hier noch stehen völlig. 

Wir fahren weiter zur Spiaggia del Cannello und haben den ganzen Strand für uns. Nach einer Stunde Pause wird der Wind wieder stärker und wir fahren weiter. Zuerst müssen wir nach oben, bevor wir auf den Innamorata Trail kommen. Der Trail ist auf dem Trasse der ehemaligen Erzbahn und dadurch recht flach, das macht richtig Spass. Der Strand von Innamorata sieht auch toll aus, doch wir freuen uns schon auf Espresso und Glace in der Mandelbar in Morcone. 

Heute fahren wir nach Porto Azzurro, hier tobt so richtig das Leben. Viele Geschäfte aber auch Restaurants sind geöffnet und wir sind nicht die einzigen Touristen. Zum Essen ist es noch zu früh also fahren wir weiter hinauf Richtung Monte Acro. Wir folgen einer schönen Forststrasse den Berg hinunter zum schwefelhaltigen Laghetto di Terranero. Danach geht es eine ziemlich steile Treppe hoch und weiter zur Spiaggia di Reale. Das Wetter wird schlechter und es fängt an zu tröpfeln. Wir schieben die Velos nochmals eine Treppe hoch bevor wir die Spiaggia di Barbarossa erreichen. In der Bar Mario trinken wir einen Espresso. Mittlerweile scheint auch wieder die Sonne und wir stossen zum letzten Mal für heute die Bike's eine Treppe hoch. Auf einem guten Weg erreichen wir wieder Porto Azzurro. Im Ristorante Risacca lassen wir uns so richtig verwöhnen. 

Anstatt eines Verdauungsspaziergang trampeln wir wieder den Berg hoch nach Capoliveri. Wir beschliessen noch eine Runde anzuhängen und fahren nochmals zum Aussichtspunkt oberhalb von Innamorata. Von dort führt ein sehr steiler und steiniger Trail hinunter zur Strasse. Ich wollte diesen Trail unbedingt fahren, muss aber gestehen das der Mittelteil für mich eindeutig zu schwer war. Auf unserem Sitzplatz haben wir vom morgen bis etwa um vier  Uhr Nachmittags Sonne. Danach wird es schon richtig kühl. Zum Glück haben wir unseren Camping Tisch und die Stühle mitgenommen und können so unseren Apero vor dem Hauseingang geniessen. 

Heute fahren wir nochmals eine Strecke im Calamite Bikepark. Zuerst geht es auf der Strasse nach Innamorata und dann auf dem ehemaligen Bahntrasse bis zur Mine. Danach folgen wir einem schönen Trail und später der Strasse hinunter zur Spiaggia di Remaiolo. Wir machen eine länger Pause mit baden, lesen und Mittagessen. 

Danach müssen wir natürlich wieder hoch. Wir halten immer wieder an und werfen einen Blick hinunter an den tollen Strand. Vorbei am Weingut geht unser Track den Berg hoch. Oben angekommen werden wir mit einer tollen Aussicht belohnt. Auf den ersten zweidrittel des Trails folgen wir dem Bergrücken, wunderschön dieses Panorama. Das letzte Drittel ist dann sehr sehr steil und gar nicht mehr flowig. Ich bin schon froh wieder unten auf der Strasse zu stehen. Paul will noch einen weiteren Singletrail fahren und so fahren wir getrennt zum Häuschen zurück. Der heutige Tag hat wieder mega viel Spass gemacht. 

So nun ist es soweit, unser letzter Ferientag. Wir drehen nochmals eine Runde durch den Calamite Bikepark. Heute soll es mehr in den nördlichen Teil gehen, doch zuerst geht es wiedermal hinauf auf fast 400 müM. Danach folgt ein äusserst flowiger Singletrail der dann immer schwieriger wird. Aber wir schaffen es und erreichen ziemlich erschöpft aber auch zufrieden Capoliveri. Nun haben wir ein feines Mittagessen verdient. Danach wollen wir noch hinunter nach Morcone an den Strand, doch die Sonne versteckt sich hinter den Wolken und es wird empfindlich kühl. Eigentlich könnten wir auch zusammen packen und die Bike's aufladen, schliesslich fährt morgen um zehn unsere Fähre. 

Nun ist es also soweit, die Ferien sind zuende. Um kurz vor neun sind wir in Portoferreio um die Schlüssel abzugeben. Danach fahren wir zum Hafen, suchen die richtige Mole und genehmigen uns einen feinen Cappuccino und eine halbe Stunde später rollen wir auf die Fähre. Es ist sehr wenig los und trotzdem fahren wir mit Verspätung los. Die Überfahrt ist wieder sehr ruhig und wir sehen viele Motor -und Segelboote. Auch die restliche Heimfahrt verläuft erreignisslos und wir beschliessen direkt nachhause zu fahren. Wir kommen gut vorwärts, bis auf einen kurzen Stau vor dem Zoll und dem Gotthardtunnel. Kurz nach acht sind wir zuhause und stellen das Auto in die Garage. Morgen haben wir genug Zeit um alles auszuladen. 

Hier ist eine Übersicht der Strecken die wir gefahren sind. Insgesamt waren es etwa 125 km und einige Höhenmeter. 

Fazit

Die Insel Elba hat uns sehr gut gefallen. Unser Standort in Capoliveri war ideal zum Biken im Calamite Bikepark und auch zu den verschiedenen Stränden war es nicht weit. Das Häuschen entsprach unserer Vorstellung und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Natürlich war schon vieles geschlossen aber damit haben wir gerechnet. Es hat einfach gut getan auf's Meer zu sehen, Barfuss durch den Sand zu laufen und dieses Gefühl von dolce far niente zu geniessen.