Korsika August/September 2023

Freitag 25.8.23

 

Hurra Freitag morgen und los geht's in die verdienten Bike Ferien. Wir planen in Flims zu starten und uns dann durchs Bündnerland treiben zu lassen. Doch der Wetterbericht verdirbt uns die gute Laune, nichts als Regen in Sicht und eine Kaltfront ist auch im Anmarsch. Was nun?

Als erstes auf dem Campingplatz anrufen und den Platz stornieren. Wir bekommen zwar die im voraus bezahlten Stellplatzgebühren nicht zurück erstattet, jedoch wird der Betrag bei einem Besuch bis Ende Jahr voll angerechnet. Damit haben wir nicht gerechnet. 

Wir diskutieren hin und her, studieren Wetterberichte und durchforsten das Internet und buchen schliesslich die Fähre für Sonntag Mittag. Es soll auch auf Korsika einige Schauer geben, aber der Regen ist wärmer. Nun haben wir auch genügend Zeit um gemütlich zu packen.

 

Samstag 26.8.23

 

Am Samstag morgen ist der Himmel ziemlich verhangen und es sieht nach Regen aus. Wir beeilen uns beim Velo aufladen und um zehn sind wir Abfahrbereit. Am Gotthard hat es schon 5 Kilometer Stau, doch darauf haben wir keine Lust. Also fahren wir Richtung Bündnerland. Ich glaube wir sind die San Bernardino Route noch nie gefahren. Das Wetter wird immer besser und wir fahren über den Pass, wunderschön, doch im Tessin hat uns das schlechte Wetter wieder eingeholt. Nun kann es nur noch besser werden und das wird es auch. In Piacenza machen wir im Decathlon noch einen Zwischenstopp bevor wir unser heutiges Tagesziel in der Nähe von Parma erreichen. Das Hotel übertrifft unsere Erwartungen und die Pizzeria nebenan ist jeden Euro wert. Wir trinken noch einen Absacker und stossen auf den gelungenen Ferienstart an, so kann es weitergehen.

 

Sonntag 27.8.23

 

Auch in der Nacht wird es nicht wesentlich kühler, dafür schlafen wir aber recht gut. Wir geniessen ein vorzügliches Frühstück, mit Rührei, bevor wir die restlichen Kilometer in Angriff nehmen. Durch einen Streik entfällt auch die Maut Gebühr und wir sind pünktlich um elf im Hafen. Nun beginnt das lange warten an der Sonne.

Mit einer guten Stunde Verspätung kommt die Fähre endlich. Wir fragen uns wie diese vielen Autos auf dieser kleinen Fähre Platz haben sollen. Die ersten Fahrzeuge fahren hinunter auf Deck 3, für uns geht's hinauf auf Deck 6. Es wird jeder Millimeter Platz ausgenützt. Später erfahren wir das gestern eine Fähre ausgefallen ist und viele Reisende auf dieses Schiff umgebucht wurden. Mit über zwei Stunden Verspätung geht es endlich los. Wir ergattern noch zwei Plätze im überfüllten Selbstbedienungsrestaurant. Als die Kolone nicht mehr so lang ist holt sich Paul was zum essen und dann wird die Essensausgabe geschlossenen, die Crew war völlig überfordert mit diesem Andrang. Also teilen wir uns einen Pouletschenkel mit Rosmarin Kartoffeln. Endlich sind wir in Bastia und natürlich bei den letzten die von der Fähre fahren. Diese Überfahrt hat wirklich Nerven gekostet.

Zum Glück kennen wir uns in Bastia aus und fahren auf dem kürzester Weg zum Campingplatz. Es wird langsam dunkel und wir beeilen uns mit dem Zeltaufbau und dem Ausladen des Autos. Mittlerweile ist es halbzehn und wir wollen uns im Camping Restaurant verwöhnen lassen, doch die Küche ist schon geschlossen. Und das in Frankreich? In der Bar bekommen wir immerhin noch ganz leckere Sandwiches. Kurze Zeit später gibt es noch ein kräftiges Gewitter mit Blitz und Donner.

 

Montag 28.8.23

 

Heute ist entspannen angesagt. Paul holt feine Laugenbrötchen und wir Frühstücken ausgiebig. Danach geht's mit dem SUP und dem Bodyboard ins Meer. Nach einem kleinen Mittagessen und der anschliessenden Siesta geht Paul nochmals an den Strand. Ich verbringe den Nachmittag lieber mit faulenzen und einem guten Buch. Gegen Abend wird das Wetter schlechter und es regnet, dafür ist es nicht mehr ganz so heiss.

 

Dienstag 29.8.23

 

In der Nacht hatten wir wieder heftige Gewitter und Sturmböen. Auch den ganzen Morgen regnete es und es war ziemlich kalt. Zum Glück konnten wir es uns im Zelt gemütlich machen. Am späteren Nachmittag setzte sich dann die Sonne durch, aber es war immer noch sehr windig am Strand. Kein Bade Wetter, doch für ein feines Glace war es warm genug.

 

Mittwoch 30.8.23

 

Heute packen wir zusammen und fahren Richtung Süden. Unterwegs stoppen wir bei einem grossen Supermarkt und kurz darauf bei dem kleinen Strand Restaurant Albore Paillote, in welchem wir letztes Jahr sehr fein gegessen haben. Der Service ist wiederum super und das Essen ist sehr lecker. Auf dem Campingplatz finden wir einen schönen Platz, etwas weiter weg vom Meer als letztes Jahr, dafür näher beim Sanitärgebäude.

 

 

Donnerstag 31.8.23

 

Den heutigen Tag verbringen wir mit Schwimmen, Stand up Paddeln, Schnorcheln, Lesen und nichts tun, einfach die Seele baumeln lassen. Am Abend schmeisst Paul den Grill an. Es gibt feine Kalbsschnitzel und Risotto. 

 

Freitag 1.9.23

 

Heute will Paul mit dem Velo der Küste entlang zur Tahiti Beach. Diese Tour sind wir letztes Jahr schon gefahren und ich habe keine guten Erinnerungen daran. Vielleicht ist die Strecke mittlerweile einfacher zu fahren! Paul fährt alleine los und ich lese mein Buch zu Ende. Die Strecke hat sich nicht verändert, aber der Strand ist noch immer wunderschön. Den Nachmittag verbringen wir wieder mit Schwimmen und Schnorcheln. Zum Abendessen gibts Entenfilet vom Grill und einen gemischten Salat

 

Samstag 2.9.23

 

Heute sind wir gemeinsam mit den Velos zur Tahiti Beach gefahren, aber auf Forstwegen und Strassen. In dieser türkis farbigen Bucht mit dem weisen Strand ankerten wieder viele unterschiedliche Boote. Ansonsten hatte es noch einige wenige Besucher die die ca. zwei Kilometer hinunter an den Strand gelaufen sind. Ausserdem war noch eine Gruppe Reiter da, ich glaube die Pferde genossen das Bad im Meer mehr als ihre Reiter. Nach einer ausgiebigen Pause pedalten wir gemütlich zurück. Am Abend ging es ins Restaurant, das Menu traf nicht so unseren Geschmack und so bestellten wir eine sehr gute Pizza. Zum Dessert gab es für mich einen grossen Coupe und Paul bestellte eine Pavlova mit roten Früchten, das ist eine kleine mit Rahm und Früchten gefüllte Torte aus einer Meringue Masse, sah sehr lecker aus 

 

Sonntag 3.9.23

 

Nach einem feinen Frühstück wollen wir heute versuchen mit den SUPs zum Tahiti Beach zu paddeln. Es ist etwas windig und hat auch dementsprechend Wellen. Wir beschliessen die Übung abzubrechen und drehen um. Am Nachmittag ist das Meer immer noch sehr wellig und somit ist der Versuch gescheitert.

 

Montag 4.9.23Heute fahren wir mit den Velos nach Porto Veccio. Zuerst fahren wir Richtung Tahiti Beach. Bei der Pferde Rauch suchen wir den Einstieg zu einem Trail, aber alles ist abgesperrt und eingezäunt. Wir fahren weiter auf der Strasse und sehen hinunter zur Plage de Palombaggia. Dann verlassen wir die Küste und fahren hinauf nach Porra, hier versuchen wir nochmals in den Track einzusteigen, leider hört die Spur im nirgendwo auf. Von nun an gehts fast nur noch bergab bis zum Hafen 

Es ist ziemlich warm geworden und wir haben Durst und Hunger. Zuerst fahren wir der Hafen Promenade entlang und schauen uns die verschiedenen Restaurants an. Die Terasse des Le Bistro ist schön unter schattigen Bäumen gelegen. Das Essen ist äusserst lecker und auch der Service ist super.

Nach dieser Stärkung strampeln wir noch hinauf in die wunderschöne Altstadt. Da wir leider den Schlüssel für das Veloschloss im Auto vergessen haben können wir die Fahrräder nicht einfach abstellen und mit Velo durch die Gassen bummeln macht nicht wirklich Spass. Immerhin können wir die Aussicht geniessen bevor wir uns auf den Rückweg machen. Ein Stück des Weges werden wir von der abfahrenden Corsica Ferries begleitet. Morgen wollen wir weiter und packen schonmal etwas zusammen und am Abend wird es sehr stürmisch.

 

Dienstag 5.9.23

 

Es wurde eine etwas ungemütliche Nacht, auf einmal wurde es sehr warm im Auto und der Wind pfiff über den Platz. Hastig wurden Markisen eingefahren und die Wäsche von der Leine genommen. Gegen Morgen wurde es wieder etwas ruhiger. Wir packten zusammen und fuhren zuerst zurück Richtung Bastia. Bei Aleria ging es dann ins Landesinnere zuerst nach Corte und weiter nach Ponte Leccia. Nun folgen wir der T301 über den Col de San Colombana zur schönen Ortschaft Belgodere. Wir fahren die ganze Zeit der Bergflanke entlang und geniessen die tolle Aussicht. Kurz bevor wir wieder an der Küste unten sind sehen wir oben auf dem Berg Sant'Antonino, eines der schönsten Dörfer Korsikas. Vielleicht fahren wir mit den Bikes morgen da hoch. Der Campingplatz ist nur durch die Bahnlinie Calvi- Ile Rousse vom Meer getrennt. Wir finden einen schönen schattigen Platz unter hohen Bäumen und nehmen erstmal ein Bad im Meer.

 

Mittwoch 6.9.23

 

Wen möglich nimmt Paul vor dem Frühstück ein erstes Bad im Meer. Zu dieser Zeit kommt schon der erste Zug von Calvi um Badegäste an die verschiedenen Strände zu bringen, eigentlich eine gute Sache 

Später machen wir uns auf den Weg nach Sant'Antonino. Die Strecke der Küste entlang ist meistens gut fahrbar mit ein paar Schiebepassagen. Bei Curzo treffen wir wieder auf die Teerstrasse. Von nun machen wir einige Höhenmeter hinauf nach Corbara. Neben einem Brunnen mit kühlem Wasser hat es einen wunderschönen Früchte- und Gemüse Stand.

Vor Occiglioni verlassen wir die Teerstrasse und fahren auf einer manchmal steinigen und sehr ausgewaschen Strasse die restlichen Höhenmeter hoch.  Vor einer Steigung gibt es plötzlich einen Knall, ich rutsche vom rechten Pedal, irgendwie füllt es sich komisch an aber ich will erst oben anhalten und nachsehen. Am Schluss fehlen dann doch noch ein paar Meter und vor allem fehlt das rechte Pedal. Paul fährt nochmals zurück und findet es auch, aber das Gewinde ist kaputt und hält nicht mehr richtig, vor allem beim losfahren verliere ich es immer wieder. Doch nun ist Sant'Antonino in Sicht und ein feines Mittagessen wartet.

Heute haben wir den Schlüssel dabei und können die Räder unten auf dem Parkplatz abschliessen. Durch schmale Gassen geht es hinauf zum Restaurant I Scalini. Wir bekommen einen schönen Tisch auf der Dachterrasse und das Essen ist sehr lecker. Gestärkt laufen wir noch kreuz und quer durch diese schöne Ortschaft und geniessen die tolle Aussicht.

Langsam wird es Zeit für die Abfahrt. Die ersten ein zwei Kilometer sind sehr gut fahrbar, doch dann wird es immer steiniger. An zwei Stellen müssen wir die Velos über verkohlte Bäume tragen, es ist eigentlich mehr ein wandern mit Bikes als ein Downhill. Nach einer Stunde erreichen wir wieder eine Teerstrasse und sind ziemlich geschafft. Wir beschliessen heute  keine Trails mehr zu fahren und nehmen den schnellsten Weg zurück zum Campingplatz. Hier gibt es eine tolle Poollandschaft mit Whirlpool. Leider ist das Wasser etwas kühl, aber es lockert doch die verspannten Muskeln. Danach fahren wir ins Dorf zum örtlichen Velogeschäft und kaufen und montieren gleich die neuen Pedale. Das fühlt sich gleich viel besser an. Danach noch in den Spar zum einkaufen und ein Restaurant aussuchen für Morgen 

 

Donnerstag 7.9.23

 

Heute ist unser letzter richtige Strand Tag und den geniessen wir mit Schwimmen im Meer und den anderen beim Surfen, Kiten und Wing Foilen zuzusehen. Ausserdem haben wir für Morgen Abend mit viel Mühe noch ein Hotelzimmer gefunden und gebucht. Da wir von der Freitag Nachmittag auf die Samstag Morgen Fähre umgebucht wurden ist es besser in der Nähe von Bastia zu übernachten. Bin ja gespannt ob das alles so klappt.

Am Abend sind wir mit den Velos ins Dorf gefahren und haben in einem Restaurant direkt am Strand gegessen. Paul bestellte sich eine leckere Ente, ich einen feinen Lachs, beides vom Plancha Grill und ein gutes Glas Wein dazu. Was will man mehr? Zum Abschluss noch einen Kaffee und ein Glace. Das war wiederum ein richtig schöner Tag.

 

Freitag 8.9.23

 

Noch ein letztes Bild vom Zug und dem Strand bevor wir zusammen packen und Aregno Plage verlassen. Die drei Tage hier waren sehr angenehm und der Campingplatz war auch in Ordnung. Nach Ile Rousse verlassen wir die T10 und fahren auf der D81 über die Hügel nach Saint Florent. Eigentlich wollten wir uns dieses hübsche Hafenstädtchen ansehen und Mittagessen, doch wir finden einfach keinen Parkplatz. 

Also fahren wir halt weiter. Im Bergdorf Barbaggio hat das kleine hübsche Restaurant L'Alivu geöffnet. Wir wählen eines von zwei Menus aus und werden nicht enttäuscht, es schmeckt super lecker. Danach gehts hinunter nach Bastia, mit einem Zwischenstopp im Einkaufszentrum. Nun fahren wir in unser gestern gebuchtes Hotel. Es ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sauber und direkt am Meer. Wir bekommen sogar ein Zimmer mit Meerblick, stellen das Auto in die Tiefgarage und springen in den kleinen Pool. Am Abend essen wir im Hotel Restaurant. Die Auswahl ist nicht üppig aber das Essen ist fein.

 

Samstag 9.9.23

 

Nach einer kurzen aber guten Nacht fahren wir zum Hafen. Punkt sieben sind wir da und stellen uns hinten in die Schlange. Unsere Fähre, die Mega Victoria, läuft gerade ein. Wir müssen ziemlich lange warten bis wir aufs Schiff dürfen, stehen dafür in der zweiten Reihe für die Ausfahrt. Wegen des Umbuchens der Fähre haben wir einen Gutschein erhalten und den Investieren wir in ein sehr reichhaltiges Frühstück. Die Überfahrt verläuft ereignislos und wir sind pünktlich um eins in Livorno.

Danach gehts schnell, rausfahren, günstigen italienischen Diesel tanken und schon sind wir auf der Autobahn. In der Nähe von Parma gibt es ein leckeres Panini und einen Espresso. Bei der Mautstelle vor Mailand stehen wir etwa eine halbe Stunde im Stau, dafür können wir am Zoll einfach durchfahren. Vor dem Gotthard stehen wir nochmals etwa vierzig Minuten im Stau. Gegen acht machen wir eine etwas längere Pause an der Gotthard Raststätte Nord. Den frisch zubereiteten Asia Gerichten können wir einfach nicht widerstehen. Nun ist es nicht mehr weit bis nachhause. Wir stellen das Auto in die Tiefgarage, Morgen haben wir den ganzen Tag Zeit zum ausladen.

Fazit

Es war ein schöner und erholsamer Urlaub, trotz des etwas chaotischen Ferienstart. Die Entscheidung nach Korsika zu fahren war richtig, wenn auch das Biken etwas zu kurz gekommen ist. Wir sind froh das wir am Samstag durchgefahren sind und nicht nochmals übernachtet haben, da am Sonntag Nachmittag der Gotthardtunnel für unbestimmte Zeit gesperrt wurde.