Bei schönstem Wetter umfahren wir den alljährlichen Stau am Gotthard und geniessen die Fahrt über den Brünig und den Grimselpass. Nach einem feinen Mittagessen in Reckingen erreichen wir unser heutiges Ziel, den Campingplatz Brigerbad. Unsere Freunde sind noch nicht da, wir parkieren das Auto auf den Stellplatz neben Ihrem Wohnwagen und erholen uns erstmal im Thermalbad. Anschliessend verbringen wir einen schönen, gemütlichen und lustigen Abend zusammen. Danke Beni und Ino.
Nach einem etwas längeren Frühstück packen wir zusammen und verabschieden uns von den beiden. Wir fahren über den Grossen St. Bernhard nach Aosta. Auf dem kleinen St. Bernhard gibt es feine Panini und Kaffee. Das Wetter wird schlechter und nach dem Col de l'Iseran schliessen wir das Verdeck. Kaum sind wir fertig schüttet es wie aus Eimern.. Richtung Italien sieht es heller aus, also beschliessen wir weiter zu fahren. Unterwegs gibt wir immer wieder heftige Gewitter aber auch Sonnenschein und einen wunderschönen Regenbogen. Wir bekommen einen schönen Stellplatz auf dem Camping Gran Bosco. Kaum steht das Zelt hört es auf zu regnen und wir können gemütlich draussen Essen.
Heute morgen werden wir von der Sonne geweckt. Irgendwie kommen wir nicht so in die Gänge und es ist schon fast Mittag bis wir uns auf den Weg nach Susa machen. Die Berggipfel verstecken sich etwas im Nebel und auch auf dem Colle delle Finestre sieht man nicht richtig viel. Endlich, auf der Assietta Kammstrasse drückt die Sonne dann doch noch durch. Bei der Liftstation Moncrons machen wir eine längere Pause und geniessen die jetzt wunderschöne Aussicht.
Beim Colle Basset verlassen wir die Assietta Kammstrasse und fahren direkt nach Sauze d'Oulx. Im Supermarkt in Oulx füllen wir unsere Kühlbox mit Leckereien auf und fahren zurück auf den Camping.
Am nächsten Morgen steht das Auto etwas schief auf den Rädern, Plattfuss. Zuerst mal in Ruhe Frühstücken, dann Radbwechseln und zusammen packen. Wir machen uns auf den Weg zum Colle Sommeiller. Auf der Höhe des Stausees haben wir ein Womo vor uns, später sehen wir es beim Rifugio Scarfiotti stehen, Italiener kennen da nichts.
Auch andere aussergewöhnliche Fahrzeuge sind auf dem jetzt mautpflichtigen Weg zur Passhöhe. Zuerst überholen wir einen Toyota BJ 42, danach einen Citroen AX 4x4, dann einen R4 4x4 und zuletzt 2 Renault Colorale 4x4 von 1956. Sie alle gehören zu einer Gruppe Franzosen. Wir fahren ein Stück nach unten, da ist es nicht so windig und machen Mittagspause.
Unten im Tal angekommen fahren wir gleich wieder hoch zum Monte Jafferau. Der untere Teil der Strecke ist frisch planiert, bald wissen wir auch warum. Bei einer Liftstation wird gearbeitet und ein LKW und ein Bagger versperren uns den Weg. Kurze Zeit später können wir weiter fahren und werden dabei von 2 neugierigen Murmelis beobachtet. Wir sind nicht die einzigen oben am Fort. Das Wetter ist wieder besser und wir geniessen die Aussicht.
Wir fahren runter zum Forte Foens und suchen uns einen schönen Schlafplatz mit Feuerstelle. Ist schliesslich der 1. August und da gehört ein Höhenfeuer dazu. Kurze Zeit später bekommen wir Besuch von einer holländischen Famillie auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Kaum haben wir gegessen kommt noch ein luzerner Paar dazu. Es hat ja genügend Platz für alle und wir verbringen gemeinsam einen schönen Abend am Lagerfeuer.
Wir haben Zeit, geniessen das tolle Wetter und ein leckeres Frühstück. Es gibt Kaffee, Orangensaft, Rührei mit Speck, Brot, Käse, Konfi, Butter und Joghurt. Die anderen fahren schon mal los. Tschüss, vielleicht sieht man sich irgendwo wieder.
Wir fahren runter nach Gleise, durch Bardonecchia durch und wieder rauf über den Col de l' Echelle nach Briancon. Zuerst mal Einkaufen, Tanken und dann auf den Campingplatz. Aber hier ist es viel zu warm, kaum auszuhalten. Wir fahren weiter zu meinem Lieblingssee auf gut 2000 müM. Zuerst ist noch eine Gruppe hier, aber schon bald haben wir den See für uns alleine. Paul braucht noch eine Abkühlung, brrr mir ist das viel zu kalt. Wir sitzen schon am Lagerfeuer, als ein paar Franzosen zum grillieren auf den Parkplatz fahren. Wir wollen gerade ins Bett als sie wegfahren und uns zum Abschied zuwinken.
Nach einer ruhigen Nacht geniessen wir die Ruhe am See bevor wir wieder ins Tal rumpeln. Auf der alten Strasse fahren wir Nordwärts Richtung Sere Chevalier.
Die Route Frejus Nr. 1 führt uns gemächlich wieder auf über 2500 müM. Vorbei an Wasserpeichern für die Schneekanonen fahren wir Richtung Col Mea und wieder hinunter zum Col de la Cucumelle. Diese Strecke ist landschaftlich wunderschön und wir sind fast alleine hier oben. Bei der Bergstation des Sessellifts Bachas hat es dann doch noch ein paar Wanderer und auch ein paar Biker sind auf der Downhillstrecke. Dieser Abstecher hat viel Spass gemacht.
Wieder im Tal geht es über den Col du Lautaret und den Col du Galibier. Wir machen noch einen Abstecher zum Col de Rochilles und dem dazugehörenden See. Hier sin erstaunlich viele Wanderer unterwegs.
Kurz vor Valloire steht am Strassenrad ein grosser Elch. Er ist Teil einer Ausstellung mit Strohskulpturen. Einige davon sind schon umgefallen oder kaputt, aber die meisten stehen noch da. Wir machen ein paar Bilder und fahren zum Campingplatz in Valloire.
Heute fahren wir weiter über den Col du Telegraphe ins Tal der Maurienne. Dann folgen wir zunächst einer schmalen Asphaltstrasse wieder in die Höhe und fahren danach auf einer schönen Schotterstrasse weiter. In einer unübersichtlichen Kurve kommen uns 2 Pickups in rasanter Fahrt entgegen, hui das war knapp. Bei der Kapelle Notre Dame des Agnes machen wir eine Pause. Ich habe irgendwas im Auge und durch das viele Reiben wird es auch nicht besser, für solche Fälle haben wir immer Augentropfen dabei. Bei dieser Gelegenheit werden wir von einer ganzen Gruppe Offroadern überholt. Wir hoffen, dass sie bei der Station Plan Bouchet Pause machen, im Staub fahren ist nicht so lustig. War leider nichts, sie fahren weiter, machen aber Platz zum Überhohlen, danke. Die Aussicht vom Col Rosael auf fast 3000m.ü.Meer ist Wunderschön, leider etwas windig. Wir beeilen uns mit Fotografieren, damit wie als erste losfahren können.
Gemütlich fahren wir hinunter ins Val-Thorens, kaufen noch etwas Brot und verlassen diese typische französische Skistation um etwas oberhalb bei einem feinen Mittagessen die herrliche Aussicht zu geniessen. Von da oben (Pfeil) sind wir gekommen, irgendwie kaum zu glauben.
Nach etwa 1.5 km kommen wir zu einer Abzweigung. Wir biegen rechts ab und fahren zuerst zum Aussichtspunkt beim Col de la Chambre bevor wir auf den Gipfel fahren. Leider ist die Abfahrt nach Meribel gesperrt und nehmen den selben Weg zurück.
Wir folgen der Piste weiter am Lac des Echauds vorbei das Tal hinunter. Die Abfahrt nach St. Martin ist teilweise etwas holprig. Nach etwa 15 km erreichen wir die Teerstrasse.
In Brides-les-Bains biegen wir ab und schrauben uns wieder in die Höhe. Vorbei an zwei schönen Picknickplätzen geht es weiter zum Chalet de la Cote und wieder hinunter nach Notre-Dame-du-Pre. Hier unten im Tal ist es sehr warm, wir fahren nach Pombliere und von da wieder hinauf zu einem der beiden schönen Rastplätze. Paul dreht ein paar Runden mit dem Kopter und ich kann endlich mein Buch zuende lesen. Wir bekommen Besuch von 2 Töfffahrern, einem Mountainbiker, ein paar Spaziergängern und auch ein paar Autos fahren bei uns vorbei.
Zum Abendessen gibt es Kotelettes vom Grill mit Rösti und zum Dessert ein wunderschönes Feuer.
Wir verbringen eine ruhige Nacht an diesem schönen Ort. Nach dem Frühstück fahren wir nach Aime zum Einkaufen. Und was steht da neben dem Leclerc, ein Decathlon. Also zuerst Shoppen, dann günstig Tanken und zuletzt Einkaufen.
Von Aime aus geht es weiter über den Cormet d'Areches zum Lac de St. Guerin. Kaum sind wir im Tal geht es wieder hinauf zum Signal de Bisanne. Hier oben sind wir nicht allein, aber die Aussicht ist Traumhaft.
Die Auffahrt zum Col du Joly ist manchmal etwas eng aber gut zu fahren. Oben können wir uns zwischen zwei Abfahrten entscheiden, links zustandsmässig schlechter dafür aber nicht so steil. Wir entscheiden uns für rechts und fahren hinunter zur Bergstation. Es folgt eine längere Abfahrt mit bis zu 25 % Gefälle und eckligen Wellen.
Die letzte Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz Col des Montets. Gerade als ich anfange zu Kochen kommt ein heftiges Gewitter. Während ich mit Regenschirm in der Hand in den Töpfen rühre stellt Paul das Zelt auf. Kaum ist er fertig hört es wieder auf, so gemein. Doch beim Essen fängt es wieder an und wir verbringen den Rest des Abends im Zelt.
Auch in der Nacht und am Morgen schüttet es immer wieder. Wir packen schnell zusammen und fahren ohne Frühstück los, dass holen wir auf der Raststätte Saint Bernard nach. Das Wetter wird wieder besser und wir fahren über den Col de la Croix, Col du Pillon, Gstaad, das Simmental hinunter auf den Schallenberg. Nach einem währschaften Mittagessen fahren wir gemütlich nachhause.
Fazit
Traumhaft schönes warmes Wetter, wundervolle Strecken, grossartige Aussichten, wunderschöne Übernachtungsplätze und tolle Lagerfeuer. Der Kauf der Kühlbox hat sich gelohnt und auch die Entscheidung im Auto zu schlafen war definitiv die Richtige. Ich freue mich schon auf die nächsten Ferien.