Die etwas andere Westalpenrunde 2018

Donnerstag morgen 11.00 Uhr. Super, ich werde mit dem reisefertigen Auto von der Arbeit abgeholt, noch im Navi die kürzeste Route auswählen und wir düsen los. Die wunderschöne Strecke führt uns über den Schallenberg, Thun, Zweisimmen und den Col du Pillon. Auf dem Col de la Croix werden wir von Wölfen begrüsst. In Martigny noch ein paar Lebensmittel einkaufen bevor es hinauf zum Camping les Medettaz in les Marecottes geht. Mit Glück bekommen wir noch einen Platz auf dem einfachen Camping.

Neben uns ist eine sehr nette Familie. Sie erzählen uns von einer Wanderung zu einer Schlucht, dass wäre doch erwas für uns. Also Wanderschuhe an und los.

 

 

 

 

Zuerst verläuft der Weg über Holztreppen und Stege die enge Schlucht hinauf. Auch die Brücken sind sehr stabil

und auch für mich, trotz Höhenangst, kein Problem. Doch dann folgt eine Gitterrost Wendeltreppe. Mit starren Blick nach oben und schlotternden Knien kämpfe ich mich hinauf, puh geschafft.

Zuerst geht es auf dem Wanderweg steil hinunter zum Weiler les Leysettes und dann alles wieder hinauf. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die Strasse und somit den Eingang der Gorges du Triege.

 


Durch den Wald geht es hinunter zum Bahnhof von le Tretin, einem wunderschönen Dorf. Wir beobachten einen Helikopter der Teile von alten Strommasten ins Tal fliegt.

Mit dem Mont Blanc Express fahren wir zurück zum Camping. Da es am Bahnhof keinen Ticketautomaten gibt und die Fahrt nur 3 Minuten dauert reicht die Zeit nicht um ein Billett beim Schaffner zu kaufen, somit ist die Fahrt für uns umsonst.

Nach dem Mittagessen auf dem Campingplatz gehen wir zur Abkühlung in das wunderschöne Piscine de Marecottes. Diese Idee haben viele andere auch, aber es war trotzdem sehr schön.

Heute morgen ist der Himmel sehr bewölkt. Wir fahren trotzdem hoch zum Lac Emosson. Es weht ein heftiger kühler Wind und wir ziehen seit langem eine Jacke an. Wir verzichten auf die Wanderung zum Vieux Emosson und spazieren nur  zum Ausdichtspunkt hinauf.

Auf der Fahrt hinauf zum Col de la Forclaz will der Jeep nicht richtig Gas annehmen und die Automatik schaltet auch nicht. Wir fahren auf einen Parkplatz, schalten den Motor aus und wieder ab und es funkzioniert wieder alles. That's a Jeep thing. Leider ist das Restaurant auf dem Mont Lachat geschlossen und wir fahren weiter über den Col les Saisies zum Lac de Roselend. Auch hier sind die schönen Plätze am See belegt, so geht es weiter über den Col du Pre zur Cormet d'Areche. 

In Aime ist das Ziel einer Sportveranstaltung und die Durchfahrt etwas erschwert. Auch im Leclerc hat es viele Läufer und der Einkauf dauert dadurch etwas länger. Oder liegt es eventuell am  anschliessenden Besuch des Decathlon? Wir fahren zum Picknickplatz Pre Benoit oberhalb Feisson-sur-Salins, dort hat es uns letztes Jahr schon sehr gefallen

Am nächsten morgen nimmt Paul zuerst ein Bad. Bei der Fahrt zurück ins Tal entdecken wir einen tollen Aussichtspunkt. 

Von Moutiers fahren wir zuerst zum Lac de la Coche, leider ist der Zugang zum Stausee gespeert. In Saint Marcel verlassen wir die D 117 und folgen einem schön geschotterten Weg hinauf zum Grand Lac und zur Bergstation Tougnete 2434.

 

Da wir diese Strecke schon letztes Jahr gefahren sind verzichten wir auf weitere Abstecher. Nach ca. 15 km erreichen wir Val Thorens und sehen den Übergang des Col Rosael 3000. Liegt da oben etwa noch Schnee?

In Val Thorens suchen wir zuerst den Einstieg. In umgekehrter Richtung war es im letzen Jahr wesentlich einfacher. Ich habe es gar nicht so steil und steinig in Erinnerung, sind wir hier wirklich richtig? Vor einem weiteren Steilhang halten wir an, denn wir befinden uns unterhalb des Cime de Caron. Dahin wollten wir, vor allem ich, nicht. Sorry, aber ich kann nicht weiter. Meine Höhenangst entwickelt sich zu einer Panik. Doch es gibt keinen anderen Weg zurück, also tief einatmen und nicht nach unten schauen. Paul und der Jeep meistern die Abfahrt problemlos und ohne einen Rutscher, danke.

Beim zweiten Anlauf erwischen wir die richtige Piste. Beim ersten Schneefeld wurde der Weg frei gefrässt, doch nach der Bergstation der Gondelbahn Thorens ist endgültig Schluss. Mit Schaufel Einsatz wäre ein weiterkommen noch möglich, aber wie geht es dann weiter? Auf der anderen Seite sehen wir keine frischen Autospuren. Also wieder zurück. Wir versuchen noch einen anderen Weg, haben aber auch hier keine Chance. Was nun? Wir fahren zurück zum Pre Benoit und Übernachten nochmals an diesem wunderschönen Platz.

Heute gibt es eine Überführungsetappe. Zuerst geht es über den Col de la Madeleine ins Tal der Maurienne. In Villargondran biegen wir ein auf eine imposante Höhenstrasse nach Albiez le Jeune mit 46 Serpentinen. Etwa 2 km  nach dem Col du Mollard ist die Strasse gesperrt und wir müssen ein kurzes Stück zurück um auf die Passstrasse zum Col de la Croix de Fer zu kommen. Am Lac de Grand' Maison machen wir eine längere Pause und Paul geniesst die Abkühlung.

 

Nach kurzer Zeit erreichen wir den Campinplatz le Cascade in Bourg-d'Oisans. Es ist sehr warm hier, darum testen wir erstmal den Pool, herrlich.  Gegen Abend laufen wir noch zum Wasserfall.


Da das rauschen des Wasserfalls sehr laut war hat man die nahe Strasse kaum gehört. Wir und jede Menge Velofahrer fahren hoch zur Alpe d'Huez. Der Ort selber ist nicht gerade schön und wir fahren gleich weiter zum Lac Besson und Lac Noir.

Weiter geht die Fahrt über den Col de Sarenne hinunter nach Clavens-le Bas. Dort biegen wir ab nach Besse. Beim kleinen, einfachen Campingplatz beginnt die 25 km lange wunderschöne Bergstrecke. In mehreren Kehren erreichen wir das Plateau d'Emparis, eine Hochebene mit schönen Wanderwegen.

Badepause auf dem Weg hinunter nach Mizon.

Auf einer Teerstrasse erreichen wir die Barrage du Chambon. In Bourg-d'Oisans gehen wir noch einkaufen bevor wir die spektakuläre Serpentinenstrasse nach Villard-Notre-Dame in Angriff nehmen. Danach geht es wieder hinunter ins Tal. Danach fahren wir noch über den Col d'Ornon und den Col de Parquetout auf den Campingplatz Lac du Sautet. Einfacher langgezogener Platz direkt am See.

Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren wir zur Staumauer des Lac Sautet. Wer will kann sich im Klettergarten austoben oder einfach wie wir nur die Aussicht und Tierwelt geniessen.


Wir fahren weiter durch die sehr eindrückliche Schlucht Defile de la Souloise, leider finden wir keinen Parkplatz um Bilder zu machen. Auf der Passhöhe des Col du Noyer hat es einige Leute die gemeinsam mit uns die Aussicht bestaunen.

Wir fahren weiter zum Col de Moissiere und biegen kurz nach der Scheitelhöhe ab auf eine unbefestigte Forststrasse. Bei einem wunderschönen Aussichtspunkt werden 2 Deltasegler zusammen gebaut, bis zum Absprung dauert es noch mindestens eine Stunde. An der prallen Sonne ist es uns zu heiss um zu warten.

Schon bald sehen wir den Lac du Serre Poncon und somit den südlichsten Punkt unserer diesjährigen Tour. 

Die Bäckerei in St. Crepin ist leider geschlossen und so gibt es oben am Lac Lauzet nichts süsses zum Kaffee. Das Wetter will auch nicht so richtig und es stehen sogar schon zwei Autos oben. Naja immerhin hat der Ländifahrer daselbe Zelt wie wir. Beim kochen fängt es an zu regnen und wir montieren auch noch die Markisse. Als wir beim Essen sind gibt es zum Dessert ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner und es ist ziemlich frisch geworden.

Dazwischen bekommen wir noch Besuch, erstaunlich wie der Hirte mit nur einem Hund diese riesige Schafherde im Griff hat.

Am nächsten morgen geniessen wir das schöne Wetter und als gegen halbzehn auch noch die Sonne uns wärmt springt Paul in den eiskalten Bergsee. Es ist einfach wunderschön hier oben und der Abschied fällt jedesmal schwer.

Bei der Fahrt gegen Norden machen wir einen etwas längeren Einkaufsstop in Briancon bevor wir ins Val de Preit und über den Col d'Echelle nach Bardoneccia fahren. Dann geht es hoch zum Col de Sommeiller und wir wundern uns etwas das hier so wenig Leute unterwegs sind. Im Ferien Modus verwechseln wir manchmal die Wochentage und am Donnerstag ist die Strasse ab dem Refugio gesperrt. Was nun, für den Übernachtungsplatz ist es noch zu früh. 

Wir beschliessen hoch zum Jafferau zu fahren und beim Fort Foens zu Übernachten. Also  hinunter ins Tal und gleich wieder hinauf nach Gleiss und weiter zum Hotel Jafferau. Die Strecke zum Fort ist wie immer steil und steinig und was ist das? Oben ist der ganze Parkplatz besetzt. Stau am Jafferau hatten wir auch noch nie. Da wir an der Gruppe nicht vorbei kommen laufen wir zuerst mal zu den Ruinen und geniessen die Aussicht. Es dauert etwas bis die ganze Leute ihre Fahrzeuge gewendet hat und dann erfahren wir noch das Sie beim Fort Foens Übernachten. Na toll, irgendwie ist heute nicht so unser Tag. Also rollen wir hinter dem Konvoi her. Nach der Hausruine ist der direkte Weg schon richtig breit geworden. Ein Teil der Gruppe fährt die Abkürzung und wir fahren hinterher. Unten wartet schon die Polizei und hat alles gefilmt. Später erfahren wir, dass kurz vorher ein Heli über den Jafferau flog, haben die etwa auf uns gewartet? Jedenfalls hat sich der Aufwand gelohnt und wir ärgern uns über unsere eigene Blödheit. Wir bezahlen die Busse und fahren noch zu den Ruinen kurz vor dem Fort Foens. Ein wunderschönes, ruhiges Plätzchen, ideal zum runter fahren.


Nach einer ruhigen, etwas kühlen Nacht und einem feinen Frühstück fliegt Paul eine Runde mit der Drohne.

Wir geniessen die prächtige Aussicht auf den Chaberton. Man ist das lange her als man noch legal da hinauf fahren konnte. Gegen mittag fahren wir weiter zum Lac Mont Cenis. Wir wollen hoch zum Col de Met, die Aussicht von da oben hat es uns im letzten Jahr sehr gut gefallen. Doch bei der Abzweigung steht ein neues Verbotsschild. Wir sind nicht sichet ob das offiziell ist, wollen aber nach dem gestrigen Tag keine neue Busse riskieren. Was nun?

Wir sind ganz in der Nähe zur Auffahrt zum Col Rosael 3000 und sehr neugierig wie es auf dieser Seite Aussieht mit dem Schnee, also los. Oberhalb von Orelle machen wir eine etwas verspätete Mittagspause. Die Fahrt hinauf zur Plan Bouchet ist problemlos. Danach ist die Strecke teilweise sehr Nass und wir müssen auch einige Schneefelder umfahren. Juhui, wir schaffen es bis ganz oben und auch die Weiterfahrt ist kein Problem mehr. 

Am nächsten Tag machen wir eine etwas längere Mittagspause etwas unterhalb des kleinen St. Bernhard und Paul nützt die Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad. Die Weiterfahrt über den grossen St. Bernhard ist etwas mühsam. Wir verbringen die letzte Nacht auf dem schönen Campingplatz in Bourg Saint Pierre und geniessen die kühle Nacht.

Am nächsten morgen fahren wir nach Verbier und über den Croix de Coeur, noch ein letzter Blick zurück zum Mont Blanc und  dann geht es das Wallis hoch nach Gletsch. Auf dem Grimselpass hat es Mittags immer noch 27 Grad, wahnsinn.  Ohne grosse Pause fahren wir über den Brünig nachhause.