Mit dem Wohnmobil durch die Schweiz

Diese Ferien sollen etwas anders werden. Wegen der Pandemie bleiben wir in der Schweiz, doch Ferienwohnungen hatten wir im letzten Jahr genügend. Zum Reisen im Jeep ist es noch zu kalt, das Wetter zu unbeständig und aufwärmen im Restaurant geht auch nicht. Bei My Camper finden wir in der Nähe ein bezahlbares Wohnmobil und buchen es spontan. Nun heisst es warten bis es endlich losgeht. 

Pünktlich um 9.00 Uhr stehen wir neben dem Camper und hören genau zu. Wie funktioniert das mit dem Gas, Wasser, der Heizung und dem ganzen Rest. Bei einem feinen Espresso erledigen wir noch die nötigen Formalitäten und eine Stunde später sind wir auf dem Weg nachhause. Nun heisst es für alles einen Platz finden und die Velos aufladen bevor es endlich losgeht. Wir fahren auf der Autobahn bis kurz nach Fribourg und weiter am Lac de Gruyère entlang zu einem Picknickplatz. Leider steht da ein Wohnmobil Verbotsschild und wir fahren weiter nach Bulle. Um 16.00 sind wir in Charmey auf dem Stellplatz mit Stromanschluss. Wir melden uns bei der Talstation der Gondel Bahn an und richten uns häuslich ein. Endlich wieder einmal Unterwegs. 

Für die erste Nacht im Wohnmobil haben wir erstaunlich gut geschlafen. Auf dem Stellplatz war es sehr ruhig, nur einmal hat es kurz geregnet und der Sturm Kurt kam auch mal vorbei. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den kurzen Weg nach Gruyère. Mit dem Camper müssen wir auf den untersten Parkplatz. Der Automat akzeptiert kein Twint und auch keine unserer Kreditkarten. Auch bei den Münzen ist er sehr wählerisch. Am Schluss behält er das Münz für immerhin zweieinhalb Stunden Parkzeit. Also schnell los hinauf ins wunderschöne Städtchen und zum Schloss. 

Beim Schloss angekommen besichtigen wir zuerst die prunkvollen Innenräume. Nachdem die Grafen von Greyerz 1554 wegen Geldproblemen das Schloss an Freiburg und Bern abtreten mussten kauften die Brüder Bovy 1849 aus Genf die ganze Anlage. Sie gründeten eine Kolonie mit bekannten Künstlern um die Gebäude zu renovieren. Seit 1938 ist das Schloss wieder im Besitz von Freiburg und beherbergt ein öffentliches Museum. 

Danach laufen wir ein kurzes Stück auf der Ringmauer und besuchen den französischen Garten. Mittlerweile weht ein unangenehmer Wind und wir verziehen uns zum kurz aufwärmen in den Museums Shop. 

Nun geht es vom Schlosshügel hinunter zur Kirche und zurück ins Städtchen. Der Wind wird immer heftiger und der Hunger grösser. Wir verzichten auf das HR Giger und das Tibet Museum. 

Wir beschliessen weiter zufahren. Vielleicht ist einer der beiden Stellplätze in Romont noch frei. Wir haben Glück und können uns den mit der schöneren Aussicht aussuchen. Die Plätze haben Strom und sind Gratis, nur die Kurtaxe muss bezahlt werden. Leider ist das Tourismusbüro am Wochenende geschlossen, wir haben es aber immerhin versucht. Gegen Abend regnet es ziemlich heftig und der Sturm schüttelt am Camper. 

Wir werden in der Nacht durch den heftigen Sturm immer wieder durchgeschüttelt. Gegen vier Uhr früh fällt auch noch die Heizung aus, Gasflasche leer. Also Heizlüfter an und weiter schlafen, aber so richtig warm wird es damit nicht. Also vor dem Frühstück schnell Gasflasche wechseln, aber irgendwie klappt das nicht richtig. Liegt es eventuell am Crashsensor? Der ist ok, also die Bedienungsanleitung suchen und nach einer gefühlten Ewigkeit finden wir den Fehler. Es lag an der Schlauchbruchsicherung. Nun also zuerst um die Ecke zur Bäckerei und dann gemütlich z'mörgele. Bevor wir losfahren füllen wir noch den Wassertank. Nun kann es aber losgehen, doch halt, da steht doch wirklich ein Auto quer vor uns. Es hat gefühlte 100 freie Parkplätze, aber nein. Paul hupt mal kurz und nach einiger Zeit fahren wir doch noch los. Heute steht Avenches auf dem Programm. Wir parkieren gleich neben dem römischen Amphitheater. 

Wir wollen uns nun aber auch den Rest von Avenches ansehen, doch das Wetter wird immer schlechter und kälter. Wir kaufen je eine Portion Ente mit gebratenem Reis und ein grünes Curry mit Reis. Kaum sind wir zurück im Camper setzt der Schneeregen ein. Wir geniessen das feine Essen und die Aussicht auf das Schloss. 

Irgendwie zieht es uns weiter. Wir fahren nach Pontalban am Neuenburgersee. Im Hafen gibt es ein paar Stellplätze mit Strom. Bezahlt wird beim Campingplatz, doch heute ist keiner mehr da. Wir nützen die Regenpause für einen kurzen Spaziergang am See. 

Es regnet die ganze Nacht und auch am Morgen sieht es nicht besser aus. Also erstmal Frühstücken und den heutigen Tag planen. Bei dem Wetter haben wir keine Lust zum Campingplatz zu laufen um den Platz zu bezahlen. Ausserdem fahren wir daran vorbei, doch kaum ist das Geschirr abgewaschen klopft es an die Tür. Wir können gleich hier bezahlen. Danach fahren wir zur Landi bei Murten um die Gasflasche zu ersetzen. Leider gibt es die richtige Grösse nicht, bekommen aber den Tip es bei der Landi in Laupen zu probieren. Wir fahren weiter nach Murten. Durchs Berntor geht es in die schöne Altstadt. 

Durch die Rathausgasse, am Rathaus vorbei laufen wir zum Schloss Murten. Leider ist das Schloss bis auf den Innenhof nicht öffentlich zugänglich. 

Dann geht es die Treppen hoch auf die Ringmauer. Die Aussicht auf die Hausdächer und den Murtensee sind, trotz des Wetters, wunderschön. 

Beim Rückweg zum Berntor werfen wir immer wieder einen Blick in die Seitengassen. Unter den Lauben kann man gemütlich und im trocknen lädele. In der Bäckerei kaufen wir zwei Früchtekuchen und essen sie im Camper. 

Danach fahren wir nach Laupen und ersetzen die leere Gasflasche. Nun ist es nicht mehr weit nach Bern. Wir stehen vor dem Camping Eichholz mit Sicht auf die Aare und es schüttet wie aus Eimern. Es ist Zeit für den Apero als uns die Sonne blendet. Nichts wie raus. Wir spazieren der Aare entlang und entdecken auf der anderen Flusseite Steinböcke vom Tierpark Dählhölzli. 

Ich glaub ich Träume noch. Heute gibt es zum Frühstück blauen Himmel und Sonnenschein. Wir beschliessen mit den Rädern auf den Gurten zu fahren. Bis wir startklar sind kommen schon die ersten Wolken, wir fahren trotzdem los. Auf halber Strecke fängt es an zu schneien, was nun? Wir beissen auf die Zähne und fahren weiter. Wer hatte nur diese bescheuerte Idee? Oben angekommen hört der Schneefall wieder so schnell auf wie er begonnen hat. 

Paul will noch auf den Turm. Ich warte lieber unten, der Turm ist nicht gerade Gaby tauglich. Mittlerweile ist der blaue Himmel und die Sonne zurück. Richtiges April Wetter im März. 

Beim Kiosk kaufen wir eine Bratwurst mit Pommes und geniessen es an der Sonne zu Essen. Auf der Abfahrt zurück zum Stellplatz fängt es wieder an zu schneien und es ist richtig kalt. In der Bäckerei Gurten kaufen wir noch ein feines Brot und Rüeblimuffins, die verspeisen wir gleich zum Kaffee. 

Nachdem wir uns wieder aufgewärmt haben laufen wir an der Aare entlang zum Tierpark Dählhölzli. Leider sind die Tierhäuser geschlossen und einige Tiere noch im Winterschlaf. Ein paar entdecken wir doch noch. 

Beim zurück laufen sehen wir nochmals den Gurten. Das war doch mal ein abwechslungsreicher Tag. Danke Silvia von für die schnellen und guten Tipps. 

Eigentlich wollten wir mit den Velo's in die Stadt, doch es regnet wieder mal. Wir packen zusammen und füllen den Wassertank. Auf der Autobahnraststätte Münsingen gibt es eine gute Entsorgungsstation und nun sind wir wieder bereit für neue Abenteuer. Wir fahren ins frisch verschneite Frutigen und besuchen mit Paul's Bruder das Tropenhaus. Danach sind wir bei ihm zum Abendessen eingeladen. Vielen dank für den schönen Abend Euch beiden. 

Und so sieht es heute morgen aus. Eigentlich waren keine Winterferien geplant, aber irgendwie hat eine verschneite Landschaft auch was. Gegen Mittag kommt die Sonne und wir fahren mit den Bike's zu Paul's Familie zum Mittagessen. Nach einem gemeinsamen Spaziergang verabschieden wir uns. Vielen dank für die schön Zeit die wir mit euch verbringen durften. Auf der Autobahn fahren wir zügig zu unserer nächsten Verabredung in Utzenstorf. Wir wurden von lieben Freunden zum Nachtessen mit Überaschungsgästen eingeladen. Es war ein wunderschöner gemütlicher Abend unter Freunden mit feinem Essen, vielen Dank das hat richtig gut getan. 

Nachdem gemeinsamen Frühstück machen wir noch einen Spaziergang zum Wasserschloss Landshut. Vielen Dank für die Erklärungen und Anekdoten und die gemeinsame Zeit.

Uns zieht es weiter nach Moutier. Unterwegs ersetzen wir noch die leere Gasflasche. Vom Stellplatz in Moutier sind wir ziemlich enttäuscht. Keine markierten Womoparkplätze und eine Baustelle, was nun? Das Restaurant Scheltenmühle bietet seit 2 Tagen das Wohnmobil Diner an. Also anrufen und los. Wir werden sehr freundlich empfangen, können unseren Wassertank füllen und für Strom wird auch gesorgt. Die bestellten Cordonbleu mit Pommes und Gemüse sind sehr lecker und die Portionen sehr gross. Wir fühlen uns sehr wohl hier und das fehlende Handynetz stört auch nicht. 

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir zurück nach Moutier. Die Strasse ist teilweise Schneebedeckt aber über den Scheltenpass sieht es noch schlimmer aus. Mein Chauffeur meistert die Situation souverän. 

Wir fahren zum Sikypark in Crémines. Dort finden Tiere aus schlechter Haltung, vom Zirkus usw ein neues zuhause um den Lebendsabend zu geniessen. Die alten Gehege werden laufend erneuert und auf den neusten Stand gebracht. Leider sind die Innenräume geschlossen und es ist sehr kalt. Einige Tiere bekommen wir doch vor die Kamera. Danach wärmen wir uns mit einer heissen Suppe im Camper erstmal auf. 

 

Nachdem Essen und aktualisieren der Homepage fahren wir weiter nach Willisau. Von hier aus sind wir morgen schnell zuhause, können auf dem Stellplatz alle Tanks leeren und das Städtchen ist auch sehr schön. Bei unserem Stadtrundgang entdecken wir ein Indisches Restaurant mit Lieferservice, das ist ja super. Die Bestellung und Lieferung klappt super und das Essen ist sehr fein. 

Nach einer sehr ruhigen Nacht wird das letzte mal im Camper gefrühstückt. Danach fahren wir zur Entsorgungsstation. Nun heisst es entgültig ab nach Hause, ausladen und das Wohnmobil zurück bringen. Wir tanken noch ein letztes Mal und nehmen etwas wehmütig Abschied von "unserem Camper ". Es war eine schöne Zeit und hat riesig Spass gemacht. Die Stellplätze und das Wohnmobil Diner haben wir durch Wohnmobilland-Schweiz.ch gefunden. Diese Seite ist wirklich zu empfehlen.